Wer verschlüsselt schon sein Handy?

Fotos: Stephan Hager

Diese Frage wurde u.a. in einem sehr lehr- und aufschlussreichen Vortrag gestellt, den die beiden Polizisten, Herr Schollerer und Herr Mürdter, am Mittwoch, 23.3.2022, in den achten Klassen gehalten haben. Es stellte sich heraus, dass niemand sein Handy verschlüsselt bzw. auch kaum jemand dazu in der Lage wäre. Wie wichtig dies jedoch wäre, darüber wurden die Schüler*innen mit konkreten und anschaulichen Beispielen informiert. Zunächst wurde in einer anonymen Abstimmung nach unerfreulichen Erlebnissen oder Problemen in den Social Media-Kanälen gefragt. Einige der Achtklässler*innen habe durchaus Erfahrungen mit Anfragen nach Fotos oder ungefragt erhaltenen Links gemacht. „Wie reagiere ich darauf am besten?“, fragte jemand nach. Man solle die Nachricht sichern und sofort den Eltern oder Lehrern zeigen oder zur Polizei damit gehen, war die Antwort. Der Jugendkontaktbeamte von Moosburg, eben Herr Mürdter, hilft und berät alle Jugendlichen bei solchen Vorfällen. Er gab den Rat, nie auf derartige Nachrichten zu reagieren. Außer, wenn man in einem Gruppenchat Hassvideos oder pornographische Bilder erhält. Denn dann müsse man unmittelbar schreiben, dass man dies im Chat nicht lesen wolle und deutliche Worte dafür finden. Nur so sei man sicher, nicht selbst für den Besitz derartiger Fotos oder Videos haftbar gemacht zu werden. Welche Ausmaße die Haftung an Schadensersatzforderungen haben kann, auch dazu wurden einige Beispiele bildlich dargestellt. Schließlich machten die Polizisten eindringlich darauf aufmerksam, dass niemand so miteinander umgehen sollte und man im „echten“ Leben solche Inhalte doch ebenfalls nicht verbreiten möchte. Auf einen wertschätzenden Umgang miteinander und eine wertschätzende Kommunikation untereinander wurde besonders in diesem Vortrag Wert gelegt. Als Abschluss regte Herr Schollerer die Schüler*innen noch dazu an, sich selbst aktiv gegen Cybermobbing zu engagieren und mit wachen Blicken im Netz unterwegs zu sein.

Dieser Vortrag war ein erster Teil der neuen Projektwoche „Schule fürs Leben“ für die achte Jahrgangsstufe im G9, denen noch weitere Workshops zu Inhalten wie Suchtproblematik oder Nachhaltigkeit folgen werden. Dank der lebendigen Vortragsweise der beiden Polizisten und der eindrucksvollen Beispiele ist diese Projektwoche schon einmal interessant gestartet worden.