Dreimal Traumergebnis 1,0
Unter dem Vorzeichen Corona stand schon früh fest: Der Abiturjahrgang 2020 würde ein Besonderer werden. Fragen über Fragen und viele Unsicherheiten bestimmten auch am Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium Moosburg einen Teil der Vorbereitung auf die Prüfungen. Doch nun ist es für fast alle geschafft, nur einige wenige Schüler werden noch freiwillige mündliche Prüfungen zur Erlangung des Abiturs ablegen. Für die Allerbesten gibt es jedoch nichts zu verbessern: Drei junge Damen haben die Traumnote 1,0 erreicht: Nicole Wagensohner, Marie Oberprieler und Eva Dondl. 74 Schülerinnen und Schüler sind zur Prüfung angetreten und haben ohne die freiwilligen mündlichen Prüfungen einen Notendurchschnitt von 2,19 erreicht. Der ist sogar etwas besser als 2019. Mit 19 Einserschnitten steht der Jahrgang 2020 ebenfalls besser da. „Es ist wirklich ein sehr schönes Ergebnis, das uns auch stolz macht“, sagt Schulleiterin Claudia Theumer. Eine etwas andere Vorbereitungsphase Aufgrund der Pandemie waren die Prüfungen nicht leichter als sonst, wohl aber gestaltete sich die Vorbereitungsphase anders. Durch den Lockdown ging keine Vorbereitungszeit verloren, denn die Prüfungen wurden nach hinten verlegt. Als es dann wieder an die Schule ging, wurden kleine Gruppen speziell in den Abiturfächern unterrichtet. Maximal hätten das 15 Schüler sein dürfen, in Moosburg waren es höchstens zwölf. Theumer glaubt ebenso wie Oberstufenkoordinator Karl Rausch, dass hierin sogar ein Vorteil bestand. Zudem seien bei den Schülern bereits nach dem Lockdown alle prüfungsrelevanten Inhalte vorhanden gewesen. Die schriftlichen Prüfungen fanden schließlich mit viel Abstand in der Turnhalle statt. Das Kolloquium lief hingegen schon fast normal ab. Normal hatte es ja auch begonnen. Rausch spricht voller Begeisterung von der Abiturfahrt, die eine Gruppe bis in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau führte – ein eindrucksvolles Erlebnis für alle. Der Oberstufenkoordinator lobt darüber hinaus das Engagement des Kollegiums und der Schulleiterin, das es ihm möglich machte, die Prüfungen zu organisieren. Zeugnisübergabe mit maximal 50 Personen Allein der Abschlussrahmen sieht für die Abiturienten anders aus. Das macht auch Theumer deutlich: Die Übergabe der Zeugnisse am 17. Juli kann nur mit maximal 50 Personen in der Pausenhalle stattfinden. Da man trotz Corona einen würdigen Rahmen schaffen will, bedeutet dies: Aus einer Veranstaltung werden fünf, denn es werden jeweils 15 Schüler geehrt, die ihre Eltern mitbringen dürfen. Der übliche „Abi Walk“ wurde nicht abgesagt. Hierzu hat man sich mit der Polizei verständigt und versprochen, Abstand einzuhalten. Der Abistreich und mehr noch der Abiball müssen hingegen aus Sorge wegen Abstandsunterschreitungen ausfallen. Theumer freut sich aber, dass es eine Verabschiedung der Abiturienten geben wird. Relativ gelassen geben sich die exzellenten Abiturientinnen. Eva Dondl, 18 Jahre alt und aus Moosburg, gibt zu, dass alles rund um das Abitur anders passierte als ursprünglich vorgestellt. Trotzdem seien die Prüfungen ganz gut gelaufen. Gefeiert wird das tolle Ergebnis im kleinen Kreis. Mit den Prüfungsfächern Deutsch, Mathematik, Latein, Wirtschaft und Astrophysik zieht es die 18-Jährige nun zum Studium der Ingenieurwissenschaften oder zum Wirtschaftsingenieur und das in München, da sie „da bleiben“ möchte. 18 Jahre alt ist auch Nicole Wagensohner aus Mauern, die zu ihrem Abi 2020 in Mathematik, Deutsch, Englisch, Biologie und Geografie äußert: „Leicht war’s jetzt nicht.“ Doch es sei machbar gewesen. Nun will sie mit der Familie feiern und Verwandte treffen. Danach plant sie ein Studium der Biomedizin in Würzburg. Vielleicht gilt es, dann auch Corona-Viren zu erforschen, denn es zieht sie in die Forschung oder in ein Biotech-Unternehmen. Aber erstmal studieren, dann schauen. Wie Dondl ist auch Wagensohner zur sogenannten MB-Prüfung im Rahmen der Eliteförderung gemeldet. Die ebenfalls 18-jährige Marie Oberprieler aus Hörgertshausen musste sich in Mathematik, Deutsch, Latein, Biologie und Wirtschaft bewähren, und fand dabei die Latein-Prüfung sogar einfacher als erwartet. Der Lockdown bedeutete für sie durchaus „Stress“, wobei sie die Isolation als schlimm empfand: Ihr fehlte das Treffen von Freunden als Ausgleich, obwohl sie so mehr lernen konnte. In puncto Studium tendiert sie Richtung Volkswirtschaftslehre an der Universität Regensburg. Ein Berufsziel gibt es nicht, dafür den Plan: „Ich will einfach glücklich sein.“ Neben dem ebenfalls hervorragenden Schüler Tobias Bucksch mit einem Notendurchschnitt 1,2 sind noch die Aktivitäten der Jahrgangsstufensprecher zu erwähnen. Schüler wie Maxi Bosser, Marie Oberprieler und Emma Setzensack setzen sich während des Jahres ein, dass über Veranstaltungen Geld gesammelt wird. Sie organisieren auch damit den Abiturball. Dieser fällt zwar aktuell aus, aber alle hoffen, dass er im Herbst noch nachgeholt werden kann. Zu wünschen wäre es diesem bemerkenswerten Abiturjahrgang auf jeden Fall.